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Bundeslehrgang in Malente


Mit Personen platzte die Matte im Sport- und Bildungszentrum Malente in S-H aus allen Nähten. Glücklich war, wer einen der begehrten Plätze für den Bundeslehrgang mit dem Bundestrainer Hubert Luhmann ergattert hatte. Dieses Jahr konnte Hubert denn auch wirklich kommen und musste nicht kurzfristig einen Polizeieinsatz leiten. Die Anreise klappte auch bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen, was im Januar nicht selbstverständlich ist. Tief Friederike, das am Tag zuvor noch das halbe Land lahmgelegt hatte, hatte sich verzogen.

Sportlich ging es dan gleich bei uns zu: 9 Stunden Aikidotraining standen auf dem Programm: In fünf Trainingseinheiten erwarteten uns u.a. Schwert und Verkettungen. Und Hubert ließ sich nicht lumpen. Gut verständlich und einprägsam erklärte und zeigte er die Grundlagen der Schwertarbeit, beginnend beim richtigen Fassen des Bokken, Ausholen, Schlag, Haltung: Alles, was man so braucht – nicht nur für bella figura. In verschiedenen Partnerübungen übten wir, zunächst die Mitte zu besetzen -wie man es auch im Kendo praktiziert- und dann anhand des Zielens auf verschiedene Trefferflächen, den richtigen Abstand zu finden. Nachdem wir uns mit dem Bokken angefreundet hatten, zeigte er u.a. zwei schöne Kokyu-nages, die wir fleißig übten.

Der Samstag war ebenso vollgepackt mit schönen Techniken. Am Morgen wollten wir uns mit den ersten Verkettungen beschäftigen. Hier gilt es immer, sich zu sensibilisieren für die schwachen Punkte in der Ausführung des Uke bzw. des Nages, je nach Rollenverteilung. Dieses Prüfungsfach setzt eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Funktion der einzelnen Elemente und ihrer Anordnung in der Technik voraus, kein Wunder also, dass es bei uns erst auf den 4. Dan geprüft wird.

Meiner Ansicht nach besteht bei den Verkettungen immer die Gefahr, dass es zu Knoten im Hirn kommt. Zwar machten wir zwischendrin mit einer Nachmittagseinheit Messer mal Pause vom Verketten, aber am Abend verzweifelte so mancher, weil er/sie durcheinander kam: Wer muss jetzt was machen? Gleiche Rolle, wechselnde Rolle? Das war sehr lustig.

Hubert erklärte stets präzise, verständlich und nachvollziehbar die Funktionsweisen der einzelnen Techniken. Besonderen Wert legte er darauf, die komplette Angriffssituation im Blick zu haben und den/die Uke wirklich in einem sicheren Endhebel zu fixieren, so dass nichts mehr passieren kann und man ggf. Hilfe rufen kann.

Am Sonntag machten wir in unserer letzten Einheit noch einmal Waffe gegen Waffe. Wir übten z.B. die Abwehr von Shomen-uchi mit dem Bokken mittels Stab, Schwert, Messer und Tegatana. Ma Ai und Zentrumseinsatz sind hier unerlässlich, um Uke aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Sehr gut gefallen hat mir, dass Hubert die Themen der Einheiten stets so wählte, dass es sehr abwechslungsreich war und man nach Phasen des intensiven Rollens dann mit Grundübungen zu den Waffen in den Stand zurückkehren konnte.

Ich habe viel gelernt, viel Spaß gehabt, habe abends munter geplauscht und mich weder an Grippe angesteckt noch verletzt. Ein gelungener Lehrgang.

Vielen Dank an Hubert für das schöne Training und an Ulrich für die Organisation.

Frauke Drewitz
Sachbearbeiterin Öffentlichkeitsarbeit des AVSH

Fotos: Ulrich Schümann